
Der italienische Maler Giovanni Antonio da Pordenone erstellte 1539 zwei Studien zum Thema des Mords an den Apostel Petrus an. In der einen Studie handelt es sich um eine Rötelzeichnung auf weißem Papier. Diese Zeichnung ist bemerkenswert, nicht nur, dass der am Boden liegende Petrus durch einen Dolch ermordet werden soll anstatt wie es die Legende besagt, dass er umgedreht gekreuzigt wird, sondern auch, weil diese Zeichnung sehr modern anmutet. Offenbar ging es dem italienischen Freskenmaler um das Festhalten von Bewegung, die Bewegung des Henkers aber auch von Petrus.

In der anderen Studie wird Giovanni Antonio da Pordenone mit brauner Tusche auf blauem Papier wurde er konkreter. Im Vordergrund wird der liegende Petrus von dem Henker mit einem langen Dolch oder Schwert hingerichtet. Im Hintergrund sieht man einen Mann in Mönchskutte, der zwar sieht, was geschieht, aber sich eiligst davon macht. Möglicherweise soll hier auf das, was nach dem Mord von Petrus in Rom geschieht, angedeutet werden, dann begann nämlich die Christenverfolgung unter dem Kaiser Nero. Oberhalb des Geschehens schweben im Himmel sechs Putten, vier davon blicken nach unten, zwei nach oben. Die Putten geben uns auch den Hinweis, in welcher Epoche diese Zeichnung entstand, nämlich in der Renaissance.
Welche der beiden Zeichnungen er zuerst anfertigte, lässt sich nicht genau sagen, jedoch liegt es nahe, dass er zuerst die Rötelzeichnung anfertigte, um sich über Technik und Ausführung klar zu werden, sie ist auf das eigentliche Geschehen reduziert. Hingegen wird er bei der Tuschezeichnung mehr als konkret, so als hätte er schon klar, wie letztendlich das Bild aussehen soll.
Die Rötelzeichnung ist 24,4 cm x 20,7 cm groß und gehört zur Sammlung von J. Paul Getty Museum, aufbewahrt wird es in Malibu (California). Die Tuschezeichnung ist deutlich größer als die erstgenannte Zeichnung, nämlich 56,1 cm x 40,5 cm und wird in Florenz aufbewahrt. Technisch betrachtet wendete Giovanni Antonio da Pordenone die sogenannte Butzentechnik an.
Quelle:
Vgl. Zeno.org (₪): Pordenone, Giovanni Antonio de Lodesanis, zuletzt besucht am 08.02.2022